Der Garten im Juli
Warum Tomaten ausgegeizt werden sollten
Das Ausgeizen von Tomaten ist eine wichtige Pflegemaßnahme bei Stabtomaten. Dabei entfernt man die Triebe, die in den Blattachseln zwischen Haupttrieb und Blatt wachsen. Diese sogenannten Geiztriebe tragen kaum Früchte, rauben der Pflanze aber Energie. Durch das Ausgeizen kommt mehr Luft an die Tomatenpflanze und sie bekommt mehr Licht – das fördert die Fruchtreife und beugt Pilzkrankheiten wie Braunfäule vor. Außerdem wird die Pflanze übersichtlicher, was Pflege und Ernte erleichtert. So wachsen weniger, aber dafür größere und aromatischere Tomaten. Wichtig: Buschtomaten (determinierte bzw. kompaktwachsende Sorten) darf man nicht ausgeizen, da bei ihnen alle Triebe Früchte tragen. Im Hochsommer kann man einzelne Geiztriebe stehen lassen, um Früchte vor Sonnenbrand zu schützen. Ausgegeizt werden sollte regelmäßig, am besten per Hand.
Obstbäume & Beeren jetzt pflegen
Im Juli gibt es im Kleingarten viel zu tun – es ist einer der arbeitsintensivsten, aber auch ertragreichsten Monate im Gartenjahr. Obstbäume und Beerensträucher brauchen jetzt besondere Aufmerksamkeit. Apfel- und Birnbäume tragen oft mehr Früchte, als sie dauerhaft versorgen können. Wer jetzt gezielt ausdünnt, entlastet die Äste und fördert die Entwicklung größerer und aromatischerer Früchte. Auch beim Steinobst – etwa Pfirsich, Aprikose oder Kirsche – ist jetzt ein idealer Zeitpunkt für den Sommerschnitt. Dieser fördert die Luftzirkulation im Kronenbereich und beugt Pilzkrankheiten vor. Bei Beerensträuchern wie Himbeeren gilt: Nach der Ernte sollten die abgeernteten, alten Ruten bei Sommerhimbeeren bodennah zurückgeschnitten werden. So erhalten die jungen Triebe genug Licht und Platz – sie tragen wieder im kommenden Jahr. Auch bei Johannisbeeren oder Brombeeren kann ein gezielter Rückschnitt die Pflanze kräftigen.
Wie Gartenböden das Pflanzenwachstum beeinflussen
Gartenböden unterscheiden sich stark und beeinflussen das Pflanzenwachstum. Sandboden ist locker, durchlässig, erwärmt sich schnell, speichert aber kaum Nährstoffe – ideal für Möhren, Lavendel & Kräuter. Lehmboden speichert Wasser und Nährstoffe gut, ist fruchtbar, aber schwer – perfekt für Rosen, Stauden und Obst. Tonboden ist schwer, speichert viel Wasser, ist aber schlecht durchlüftet – geeignet für Weiden und Iris, Verbesserung durch Kompost. Humusreiche Böden sind sehr fruchtbar und daher ideal für Gemüsebeete. Kalkreiche Böden haben einen hohen pH-Wert und sind gut für mediterrane Pflanzen wie Thymian. Moorböden sind sauer und feucht – optimal für Rhododendron oder Heidelbeeren. Die richtige Bodenpflege (Kompost, pH-Ausgleich) ist entscheidend für gesunde Pflanzen.
Nicht erschrecken: es sind Schnirkelschnecken!
Gehäuseschnecken richten im Gegensatz zu Nacktschnecken kaum Schäden im Garten an. Denn sie ernähren sich mit Vorliebe von welken und modrigen Pflanzenteilen oder raspeln Moos- und Algen-Bewüchse ab. Im Kleingarten trifft man meist auf Arten aus der Familie der Schnirkelschnecken. Die kleinen Bänderschnecken kommen in vielen hübschen Farben vor, von gelb bis rotbraun. Je nach Region gibt es zudem die deutlich größeren Weinbergschnecken. Schnirkelschnecken werden besonders durch Schneckenkorn und andere Gartengifte gefährdet. Dabei sind sie ein wichtiger Baustein im Nahrungsnetz des Gartens. Sie sind Futter für viele Tierarten. Vögel profitieren von den kalkhaltigen Schneckenhäusern, da sie Kalk für die Produktion ihrer Eierschalen benötigen. Singdrosseln nutzen gezielt Steine, um die Gehäuse auf ihnen zu zertrümmern. Auf eine besondere Anpassung trifft man bei sieben Wildbienenarten, die ausschließlich leere Schneckenhäuser nutzen, um in ihnen ihre Brut abzulegen.
© Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V., Juli 2025